Der Main-Kinzig-Kreis verzichtet auf vermeidbare Einwegkunststoffprodukte in den Gebäuden des Kreises, in kreiseigenen Betrieben und bei Veranstaltungen.
Die Gefahr für Mensch und Umwelt, die von
Einwegkunststoffprodukten ausgeht, ist hinlänglich bekannt. Dennoch hat sich
der Plastikverbrauch in den deutschen Haushalten in den letzten 20 Jahren
verdoppelt. 40 Kilogramm des Kunststoffs fallen so pro Kopf pro Jahr an. Dies
ergibt rund 3 Millionen Tonnen allein in Deutschland.
Dabei landen Einwegkunststoffprodukte oft in den
Weltmeeren. Rund 1 Millionen Seevögel und rund 100.000 Meeressäuger sterben
jährlich durch den Konsum von weggeworfenen Kunststoffen. Bis 2050 könnte mehr
Plastikmüll als Fische in den Weltmeeren herumschwimmen. Es liegt deshalb an
jedem Einzelnen, etwas dagegen zu tun. Durch die Vermeidung von
Einwegkunststoffprodukten beweist der Main-Kinzig-Kreis seine Weitsicht im
Bereich des Umweltschutzes.
Auch Menschen setzen sich durch die hohe Zahl der
Kunststoffe einer ernsten Gesundheitsgefahr aus. Denn Kunststoff besteht aus
Erdöl, Rohbenzin, Weichmachern, Stabilisatoren, Farbmitteln, Füllstoffen,
Verstärkungsmitteln, Flammschutzmittel und Antistatikmitteln. Beim Abbauprozess
zerfällt Kunststoff in kleine Teile, sogenanntes Mikroplastik. Die schädlichen
Stoffe verschwinden somit niemals gänzlich. Dieses Mikroplastik wurde bereits
in Lebensmitteln wie Nordsee-Fischen nachgewiesen. Allergien, Fettleibigkeit,
Unfruchtbarkeit bis hin zu Krebs und Herzerkrankungen sind nur ein paar der
gravierenden Gesundheitsschäden für den Menschen.
450 Jahre braucht dabei eine Plastikflasche im
Meer, bis sie abgebaut wurde, 450 Jahre auch eine Wegwerfwindel, 400 Jahre ein
Getränkehalter aus Plastik, mehrere hundert Jahre auch ein für ein paar Minuten
benutzter Plastikteller.
In den Gebäuden des Kreises sowie bei Veranstaltungen und in den kreiseigenen Betrieben sollen deshalb Einwegkunststoffprodukte gänzlich vermieden beziehungsweise deren Zahl drastisch reduziert werden. Einwegkunststoffprodukte sollen durch eine plastikfreie Alternative ersetzt werden. Dies soll auch im Bereich der Neuanschaffungen bedacht werden.