Während über Brüssel die Sommersonne scheint, hängt Jan Philipp Albrecht müde auf dem Sofa in der Ecke seines Büros im achten Stock des Europaparlaments. Vor ihm liegt sein Gesetz, zerteilt in viele Stapel Papier. Es ist eines der wichtigsten politischen Vorhaben der Europäischen Union. Und jetzt, Anfang Juni 2013, fürchtet Jan Philipp Albrecht, es könnte scheitern.
Seit anderthalb Jahren arbeitet der Grünen-Abgeordnete an dem Gesetz, das im juristischen Sinne eine Verordnung ist, die Europäische Datenschutzverordnung. Das Parlament hatte ihn beauftragt, den Text dafür mit allen Fraktionen auszuhandeln, Wort für Wort. Eine einflussreiche Position, theoretisch.