Die Grünen fordern den baldigen Umstieg auf emissionsfreie Müllfahrzeuge. Dies beschlossen die Mitglieder einstimmig auf der ersten Kreismitgliederversammlung des Jahres, die aufgrund der Corona-Pandemie online abgehalten wurde.
Bei der Antriebstechnik von Großfahrzeugen steht die Brennstoffzelle vor dem Durchbruch. In der Brennstoffzelle wird aus Wasserstoff Strom für den E-Antrieb des Fahrzeugs gewonnen. Die Serienproduktion von Müllfahrzeugen mit der neuen Technik startet in diesem Jahr. Da die Müllabfuhr im Landkreis Leer ab 2022 für sechs Jahre (plus einer möglichen vierjährigen Verlängerung) neu vergeben wird, sehen die Grünen die sich bietende Gelegenheit: „Wir wollen hier ambitioniert etwas für das Klima und die saubere ostfriesische Luft tun. Wenn wir den Umbruch hin zu schadstofffreien Fahrzeugen jetzt verschlafen, fährt der Landkreis demnächst technisch hinterher“, erklären Nicole Rosch und Chuck Niessit vom Kreisvorstand der Partei.
Müllfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb wurden bereits in Norddeutschland ausgiebig getestet. In Groningen sind sie schon im täglichen Einsatz. „Zwar sind die Fahrzeuge derzeit teurer als Dieselfahrzeuge, jedoch werden die höheren Anschaffungskosten sowohl für Unternehmen wie Kommunen derzeit mit großzügigen staatlichen Fördermitteln massiv reduziert“, so Rainer Kottke, abfallpolitischer Sprecher der Grünen im Kreistag. Die Pläne der Kreisverwaltung sehen bislang für die kommenden sechs bis zehn Jahre lediglich die Einhaltung der Euro-6-Schadstoffnorm bei Müllfahrzeugen vor. Zudem sprechen sich die Grünen dafür aus, dass der Landkreis bei Neuanschaffungen, auch bei landkreiseigener Gesellschaften, ab sofort emissionsfreie Fahrzeuge erwirbt, wo dies technisch machbar ist.