Bezirksversammlung Hamburg-Nord

Drucksache - 21-2152  

 
 
Betreff: Mit Pop-up-Radwegen Sicherheit für Fuß- und Radverkehr in Eppendorf verbessern
Gemeinsamer Antrag der GRÜNE-Fraktion und der SPD-Fraktion
Status:öffentlichDrucksache-Art:gemeinsamer Antrag
  Aktenzeichen:123.70-14
Federführend:Interner Service   
Beratungsfolge:
Regionalausschuss Eppendorf-Winterhude
29.03.2021 
Sitzung des Regionalausschusses Eppendorf-Winterhude Link zur Teilnahme: https://t1p.de/RegA-Ewi-Maerz ungeändert beschlossen   

Sachverhalt
Beschlussvorschlag
Anlage/n

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Sachverhalt:

Auf der Grenze zwischen Eppendorf und Hoheluft-Ost liegt die sechsarmige Kreuzung Lehmweg / Eppendorfer Weg / Curschmannstraße / Lenhartzstraße / Eppendorfer Landstraße / Eppendorfer Baum. Rad- und Fußverkehr werden an dieser Kreuzung bislang nah beieinander in den Nebenflächen geführt. Dort ist jedoch wenig Platz: Immer wieder kommt es vor, dass Radfahrer*innen vom schmalen Radweg auf den Fußweg ausweichen. Dort jedoch gefährden sie mit ihrer gegenüber Fußgänger*innen deutlich höheren Geschwindigkeit gerade die schutzbedürftigsten Verkehrsteilnehmer*innen: Menschen mit Gehstock, Rollator oder Rollstuhl sowie natürlich auch Kinder.

Besonders deutlich wird dieser Konflikt unmittelbar vor den (Fußgänger-) Ampeln: Hier wird der Weg der Fußgänger*innen vom Bürgersteig hin zur Ampel jeweils von Radwegen zerschnitten. Selbst Radler*innen, die sich an alle Verkehrsregeln halten, werden hier zur Gefahr, da das hier erforderliche sehr hohe Maß an Aufmerksamkeit gerade von den oben genannten Menschen mit Mobilitätseinschränkungen sowie von Kindern kaum erwartet werden kann. So müssen z.B. Menschen mit Rollator oder Rollstuhl letztlich darunter leiden, dass die hier eigentlich sehr breiten Straßen zwar viel Platz für Kfz-Verkehr, jedoch wenig für Fuß- und Radverkehr vorsehen.

Doch all das lässt sich ändern. Radverkehr und Fußverkehr müssen nicht gemeinsam auf engem Raum an den Rand gedrängt werden. Eine Führung des Radverkehrs auf der Fahrbahn macht die Gehwege zu echten Schutzzonen für Fußgänger*innen. Zwar darf an der genannten Kreuzung auch heute schon mit dem Rad auf der Fahrbahn gefahren werden, tatsächlich tun dies aber nur besonders sichere Radler*innen. Viele andere fühlen sich unwohl neben dem zu dicht auffahrenden Autoverkehr, der auf den breiten Straßen dann häufig auch eher zu schnell unterwegs ist. Das Radeln auf der Fahrbahn muss aber nicht nur statistisch sicherer sein als das Radeln auf Hochbordwegen, es muss sich auch sicher anfühlen, damit mehr Radelnde die Fahrbahn nutzen.

Dafür können sogenannte „Pop-up Bikelanes“ eine Lösung sein. Dabei handelt es sich um kurzfristig eingerichtete Radfahrstreifen, die durch provisorische Maßnahmen wie z.B. Warnbaken unterstützt werden. Diese würden einen entsprechend breiten Raum für den Radverkehr auf der Fahrbahn reservieren, der auch unsichere Radler*innen wie z.B. viele Senior*innen und Jugendliche anspricht. Die Nebenflächen dagegen würden so vom Radverkehr befreit und stünden exklusiv den Fußgänger*innen zur Verfügung.

Durch eine entsprechende Ausstattung der verschiedenen Arme der oben genannten Kreuzung würde gleichzeitig ein schon länger bestehendes Ärgernis in der Eppendorfer Landstraße gelöst werden: Im Abschnitt zwischen Hegestieg und Haynstraße fahren viele Radler*innen stadtauswärts ordnungswidrig auf dem Gehweg. Das ist hier ganz besonders gefährlich für Rollstuhlfahrer*innen und Kinder, da der Gehweg hier insbesondere im Bereich der Bushaltestelle Haynstraße (stadtauswärts) sehr schmal ist. Ein frühzeitig auf die Fahrbahn gelenkter Radverkehr würde den Menschen zu Fuß hier mehr Sicherheit verschaffen. Die Aufwertung der Fußwege wäre auch eine Aufwertung der Einkaufsqualität im ganzen Viertel.

Besonders wichtig ist bei diesem Projekt auch ein gutes Baustellenmanagement mit möglichst geringen und wenig invasiven Umbaumaßnahmen.

 

ALLRIS® Office Integration 3.9.2

Petitum/Beschluss:

Vor diesem Hintergrund möge die Bezirksversammlung beschließen:

  1. Das vorsitzende Mitglied möge sich bei den zuständigen Fachbehörden dafür einsetzen, dass für folgende Straßenabschnitte im Rahmen einer straßenverkehrsbehördlichen Anordnung eine sogenannte „Pop-up Bikelane“ eingerichtet wird:
    • Lehmweg zwischen Löwenstraße und Eppendorfer Baum
    • Eppendorfer Baum zwischen Hegestraße und Eppendorfer Landstraße
    • Eppendorfer Landstraße zwischen Eppendorfer Baum und Haynstraße
    • Lenhartzstraße zwischen Eppendorfer Landstraße und Breitenfelder Straße
  2. Die „Pop-up Bike Lanes“ sollten überall dort, wo legale Kfz-Parkplätze sich jenseits des Fahrradstreifens befinden würden so ausgestaltet werden, dass diese Parkplätze auch zukünftig erreicht werden können. Die Trennung zwischen „Pop-up Bikelane“ und Kernfahrbahn soll z.B. von Kfz langsam überfahren werden können.
  3. Der Bezirksamtsleiter wird gebeten, sicherzustellen, dass der noch vorhandene Hochbordradweg in der Eppendorfer Landstraße im Abschnitt zwischen Eppendorfer Baum und Hegestieg auf der südlichen Straßenseite entfernt und stattdessen Gehwegplatten verbaut oder wo sinnvoll Baumscheiben vergrößert werden.
  4. Der Bezirksamtsleiter wird ferner gebeten, für das ganze Quartier ein wirksames Baustellenmanagement sicherzustellen und für die am wenigsten invasiven Bauarbeiten zu sorgen.

 

r die GRÜNE Fraktion r die SPD-Fraktion 

Thorsten Schmidt Sebastian Haffke

Dr. Jasmin Steinwender Thomas Domres

 

 

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Anlage/n: