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Ostpark in Frankfurt soll trockener werden

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Seit Jahren läuft der Ostparkweiher bei starkem Regen immer wieder über.
Seit Jahren läuft der Ostparkweiher bei starkem Regen immer wieder über. © Monika Müller

Bei Starkregen läuft der Weiher im Ostpark immer wieder über. Die Stadt will das Gewässer nun durch eine Pump-Verbindung entlasten. Für den Terrarienverein kommt das zu spät.

Der Ostpark soll ab dem kommenden Jahr trockener werden. Seit Jahren schon läuft der Weiher immer wieder über, wenn es stark regnet. Die Stadtentwässerung will deshalb das Wasser über ein Pump-System in die Gräben im Bürgerpark führen. 870 000 Euro kostet das Projekt. Die Stadtverordnetenversammlung muss noch zustimmen.

Sobald das Okay vorliegt, könne es losgehen, sagt Stefanie Toth vom Stadtentwässerungsamt. Das Projekt könne sofort ausgeschrieben werden. Laufe alles nach Plan, könne 2022 mit den Arbeiten begonnen werden, deren Dauer Toth auf etwa sechs Monate schätzt. „Dann wird es im Park kein Hochwasser mehr geben.“

Früher hatte der Ostparkweiher eher zu wenig Wasser, da er keine oberirdischen Zuflüsse hatte. Dadurch kam es hin und wieder zu Botulismus bei Wasservögeln. 1999 beschloss die Stadt deshalb, eine Fließverbindung vom Enkheimer Ried über das Seckbacher Ried bis zum Ostpark zu schaffen. 2005 wurde das Projekt durch das Regierungspräsidium Darmstadt planfestgestellt und als Ausgleich für den Bau des U-Bahn-Betriebshofes Ost der VGF vorgesehen.

In einem ersten Bauabschnitt 2009/2010 wurde vorerst das Seckbacher Ried an den Ostparkweiher angeschlossen. Gleichzeitig wurde die Ablaufschwelle erhöht, damit zufließendes Wasser im Weiher gespeichert wird. Die Stadt ging davon aus, dass nur wenig Wasser den Park erreicht und es dort verdunstet oder ins Grundwasser gelangt.

Folgen für das Seckbacher Ried

Auswirkungen auf das Seckbacher Ried , wo das Wasser bei Starkregen ebenfalls immer wieder für Überschwemmungen sorgt, werde der Umbau im Ostpark nicht haben, sagt Stefanie Toth vom Stadtentwässerungsamt. Allerdings plane die Behörde, den Riedgraben südlich der Zeuläckerstraße im kommenden Jahr zu vergrößern. Auch soll es Durchlässe geben, damit das Wasser von den tiefliegenden Gärten abfließen kann, „dort steht das Wasser zum Teil wie in Reisfeldern“, so Toth.

Das Projekt soll bis Ende des Jahres ausgeschrieben werden. Die Planung müsse noch mit der Unteren Naturschutzbehörde und dem ansässigen Kleingartenverein abgestimmt werden. Zusätzlich soll der Ablauf der A661 verändert werden, so Toth, dass das Regenwasser nicht mehr schwallartig in den Riedgraben fließt. bos

Da jedoch auch Regenwasser der A661 in den Seckbacher Riedgraben eingespeist wird, gelange wesentlich mehr Wasser in den Ostpark, sagt Toth. Der Wasserspiegel im Ostparkweiher stieg in regenreichen Monaten stark an. In die Kanalisation abfließen kann das Wasser nur bedingt, da mit dem Neubau der Notübernachtungsstätte der Abfluss umgebaut wurde. Erschwerend komme hinzu, dass das Wasser erst über Rohre der Notunterkunft in die Kanalisation gelangt.

Die Stadt will das ändern, sagt Toth. Die Planung sieht vor, den Ablauf des Ostparkweihers von dem privaten Entwässerungsnetz und somit auch vom städtischen Kanal zu trennen. Das Wasser soll wieder dem natürlichen Kreislauf zugeführt werden. Nicht zuletzt, weil es im Planfeststellungsverfahren zur Fließverbindung eine Auflage gibt, dass das Wasser vom Ostpark notfalls in den Main geleitet werden muss. Doch das sei „wirtschaftlich und technisch so gut wie unmöglich“, so Toth.

Das Wasser in den Bürgergarten zu befördern ist einfacher. Zwar liegt das Areal höher als der Ablauf des Weihers, doch könne das Gefälle mit einer Pumpe überbrückt werden. In den Gräben könne das Wasser dann versickern. Gebe es einmal zu viel, könne es immer noch in die Kanalisation abfließen.

Schon 2013 hatte der Ortsbeirat gefordert, eine entsprechende Verbindung herzustellen, erinnert sich Ortsvorsteher Hermann Steib (Grüne), der das Projekt begrüßt. Technisch sei es möglich, antwortete der Magistrat damals auf seine Anfrage. Doch seien die Kosten zu hoch.

Für den Verein für Aquarien- und Terrarienkunde Iris, dessen Domizil unweit des Weiher steht, kommt das Projekt zu spät, sagt der Vorsitzende Michael Wolf. Seit Jahren schon leide der Verein unter Hochwasser, zuletzt im Winter. Auch seien in ihrem Vereinsheim immer wieder Strom und Wasser ausgefallen. Tiere könnten sie unter diesen Umständen dort keine mehr halten. An Ausstellungen und Jugendarbeit sei schon lange nicht mehr zu denken. „Wir stehen vor dem Aus.“

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